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Wie du durch Fotografie achtsamer wirst

In diesem Artikel möchte ich dir näher bringen, was Fotografieren mit Achtsamkeit verbindet, wodurch auch du durch Fotografie achtsamer sein und deine innere Ruhe finden kannst.




 

Was ist Fotografie?

 

In unserer heutigen Zeit ist das Erzeugen und Konsumieren von Fotos längst fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Durch moderne Smartphones, welche mit qualitativen Kameras und leistungsstarker Software ausgestattet sind, sind wir selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen in der Lage, ohne viel Aufwand kinderleicht Fotos zu schießen. Im Internet existieren bereits Milliarden an Fotos - und es werden täglich mehr. Ein Selfie, das Mittagessen, der Abendcocktail oder die Strandaussicht - wir erzeugen oft unzählige Fotos und teilen sie mit unseren Liebsten und der Welt.

 

Viele Smartphone-Kameras erzeugen durch Software ein möglichst ansprechendes Foto inklusive zahlreicher „Verbesserungen“ wie eine makellose Haut.

Aber auch professionellere Kameras übertrumpfen sich jedes Jahr mit noch schnelleren Autofokussystemen und neuen Features, sodass Fotografie noch einfacher für uns wird - oder?

 

Ein Foto entsteht, wenn Licht auf den digitalen Bildsensor oder bei analogen Kameras auf den Film fällt. Alles was wir einstellen müssen, ist die ISO-Empfindlichkeit, Belichtungszeit und Blendenöffnung. Zudem natürlich noch, was im Foto scharf oder unscharf sein soll.

Du kannst damit nichts anfangen? Nicht weiter schlimm - dafür gibt es Automatikfunktionen, die dir diese Einstellungen abnehmen. Daran ist nichts verwerflich und das macht uns manchmal das Fotografieren auch erheblich leichter und komfortabler.

 

Doch was passiert, wenn wir lediglich das Smartphone zücken - shot - Foto gemacht und es wieder wegstecken? Sind wir dann wirklich achtsam? Sind wir im Moment, hier und jetzt, nehmen die Umgebung um uns herum bewusst wahr?



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Fotografieren ist meist zielorientiert - ein ansprechendes Ergebnis soll entstehen. Der Weg dahin ist oftmals nicht wichtig, selbst wenn Bearbeitungssoftware massiv das eigentliche Foto verändert und heutzutage sogar mittels künstlicher Intelligenz den Himmel austauschen kann - wenn er denn nicht gefällt. Aber ist das noch Fotografie?

 

Für mich definitiv nicht.

 

Ich betrachte Fotografie als eine Abbildung der Wirklichkeit - von dem was ich erlebt habe und wie es dort aussah. Wenn ich abends den Strand fotografiere und düstere Wolken den Himmel bedecken, dann habe ich das so erlebt. Sicherlich gibt es kleine Elemente im Foto, die manchmal den Bildeindruck stören können und Bildbearbeitung kann dem Foto nochmal den letzten Feinschliff geben. Aber für mich ist Fotografieren eine Verbindung mit der Wirklichkeit, der Realität ganz im Hier und Jetzt. Warum? - Weil ich achtsam bin.

 

Fotografie ist ein Prozess.

 

Wenn ich meine Kamera dabei habe, schaue ich mich ständig um und betrachte meine Umgebung. Ich beobachte, wie sich Dinge oder Lebewesen bewegen, wie der Himmel sich mit Sonne und Wolken verändert, wie der Wind Blätter durch die Gegend fegt.

Der Prozess beginnt mit der Achtsamkeit - „Was ist und passiert um mich herum?“ Oder „Was löst der Blick durch den Sucher in mir aus?“

Dabei spielt es keine Rolle, ob ich eine große weite Landschaft betrachte oder ein winzig kleines Motiv, wie eine Hummel oder eine Glasscherbe. Durch die achtsame Haltung mit meiner Kamera habe ich gelernt, alle Facetten wie Licht, Farben, Formen oder Texturen bewusst zu sehen.

Alles kann in Kombination miteinander ein für mich ansprechendes Foto ergeben. Sei es ein glänzender Sportwagen in der Stadt, ein magischer Lichteinfall im Wald oder der prächtige Raubvogel am Himmel. Wenn ich dann meine Kamera nehme, stelle ich ganz bewusst meine Kamera ein und fokussiere den Punkt, den ich scharf haben möchte. Bei meiner Kamera geschieht dies über manuelle Knöpfe und Rädchen an der Kamera, sodass ich auch hier Haptik und Akustik beim Verstellen und Fokussieren wahrnehme.

Wenn ich dann Alles nach meinem Empfinden eingestellt habe und das Bildausschnitt im Sucher passt - drücke ich den Auslöser. Dabei vergesse ich für eine Weile was gestern passiert ist oder morgen ansteht. Das Fotografieren zieht mich ganz ins Hier und Jetzt.

 


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Für mich ist dabei der Weg ist das Ziel. Natürlich freue ich mich über ein gelungenes Foto und bearbeite es anschließend, veröffentliche es auf Social Media oder zeige es meinen Freunden. Aber entscheidend ist, dass ich wirklich dort war und achtsam mit meinen Sinnen die Umgebung wahrgenommen habe.

 

Somit ist die Kamera und die Fotografie für mich eine Unterstützung, achtsamer im Alltag zu sein und mich an der Vielfalt des Lebens zu erfreuen.

 

 

Wie kannst du durch das Fotografieren achtsam sein?

 

Natürlich kann Fotografieren für dich auch etwas ganz anderes sein. Vielleicht willst du einfach nur im Park spazieren oder am Strand liegen und etwas fotografieren, was dir gefällt. Und das musst du erst mal für dich finden.

 

Vielleicht weißt du schon, was dir an Motiven zusagt und was eher nicht. Menschen, Tiere, Architektur, Stillleben, Landschaften - die Möglichkeiten sind zahlreich. Aber wir müssen uns auch nicht auf einen bestimmten Bereich festlegen oder dabei bleiben. Nur weil du gerne Vögel fotografierst und vielleicht auch schon viel Erfahrung darin hast, heißt das nicht, dass du nicht auch mal bei einem Fußballspiel oder einer Bootstour fotografieren kannst.

Je öfter du eine Kamera dabei hast und Ausschau nach potentiellen Motiven hältst, desto mehr schulst du deine achtsame Haltung im Moment. Auch wenn das Sehen dabei eine übergeordnete Rolle spielt, können auch die anderen Sinne wie Hören oder Fühlen eine Rolle spielen. Beim Wandern trittst du auf raues hartes Gestein? - wie kannst du das in einem Foto rüberbringen?

 

Du brauchst dafür keine teure professionelle Kamera - wenn du gerne mit deinem Smartphone fotografierst, dann ist das für dich absolut richtig so. Wichtig ist, dass es dir Freude bereitet und du dich auf deine Umgebung voll und ganz einlässt.

 


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Die Praxis der achtsamen Fotografie entwickelt sich mit der Zeit und entfaltet ihren Zauber erst Stück für Stück. Wenn du mehr über achtsames Fotografieren lernen möchtest, schau doch gerne hin & wieder hier vorbei – es folgen weiterhin inspirierende Blog-Artikel zur der Thematik.

Als zusätzliche Inspiration möchte ich zwei Übungen vorstellen, um achtsame Fotografie zu entwickeln und im Alltag zu verankern.

 

Täglich grüßt die Kamera

Um deine Achtsamkeit - insbesondere deinen Blick für deine Umgebung - zu entwickeln, kannst du dir den Vorsatz nehmen, jeden Tag ein für dich ansprechendes Foto zu machen. Du nimmst deine Kamera oder dein Smartphone, so oft es geht und sinnvoll ist, überall mit hin - zur Arbeit, zum Einkaufen, ins Café oder beim Abendspaziergang.

Beobachte deine Umgebung oder suche ganz gezielt Orte und Situationen, wo sich ein interessantes Motiv verbergen könnte. Am Tagesende wählst du - insofern mehrere Fotos entstanden sind - ein Foto aus und sammelst diese digital oder ausgedruckt. Nach einer Weile wirst du vielleicht überrascht sein, was du alles in letzter Zeit im Alltag erlebt und entdeckt hast.

 

Aus Klein wird Groß

Viele Smartphones besitzen heutzutage eine Makro-Funktion. Ebenso für viele professionellere Kameras gibt es meist Makro-Objektive, um sehr kleine Motive groß mit der Kamera abbilden zu können. Falls du beides nicht besitzt, reicht auch fast jede andere Kamera mit Objektiv. Entscheidend ist, dass du dir immer mal wieder - beispielsweise im Garten oder im Park - vornimmst, ganz besonders auf die kleinen Dinge zu achten. Egal ob Blumen, Insekten, Steinrisse oder feine Details auf deinen Schuhen, irgendwas findet sich fast immer, was bei sehr viel näherer Betrachtung eigentlich doch ziemlich ansprechend aussieht.

Später kannst du deine Fotos auf dem Laptop oder TV in groß betrachten und selbst die kleinsten Dinge im Alltag ganz groß machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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