top of page

Von der Stille zum Foto – Meditation als Basis zur Achtsamkeit


In diesem Artikel möchte ich ein sehr vielfältiges und wirkungsvolles Werkzeug vorstellen, um dich selbst und deine Umwelt besser kennenzulernen. Eine starke Unterstützung im bewussten Erfahren und der achtsamen Fotografie - die Meditation.

 



Warum meditieren wir?

Meditation ist längst nicht mehr eine geheime Technik uralter Traditionen im fernen Osten - praktiziert durch weise Mönche und Gelehrte mit geschorenen Köpfen.

Durch ein vielfältiges Angebot an Kursen, Seminaren oder gar Apps erhalten wir im modernen Alltag ausreichend Inspiration, die für uns richtige Meditationstechnik auszuüben.

 

Doch warum sollten wir meditieren?

 

Nicht selten wird Meditation als unterstützende Technik zur Reduktion von Stress, zur Entspannung vor dem Einschlafen und als Training für mehr Achtsamkeit vermittelt. Es   existieren sogar wissenschaftliche Studien, welche sich mit den Auswirkungen meditativer Praxis befassen.

Meditation kann sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirken, wie die Stärkung des Immunsystems, Senkung des Blutdrucks oder Reduktion von Ängsten oder gar Schmerzen.

 

Dabei hat die Meditation ihre Wurzeln bereits mehrere tausend Jahre in der Vergangenheit und hat sich in zahlreichen Formen bis heute weiterentwickelt. Einige bekanntere Formen sind beispielsweise die Vipassana oder die ZEN-Meditation.

 

Ich habe mich mit der ZEN-Praxis auseinandergesetzt und nehme mir täglich etwas Zeit, um uns den Alltag loszulassen und in mich selbst hineinzufühlen.

Ich selbst betrachte Meditation vor Allem als ein Werkzeug der Geistesschulung - ein Mittel der Beobachtung.

Beobachtung ist ein elementarer Bestandteil von Fotografie. Was wir mit dem Auge erfassen, verwandeln wir durch weitere Faktoren wie Bildausschnitt, Komposition, Fokus, Belichtung etc. zu einem Foto, welches dann in der Nachbearbeitung weiter nach unseren Vorstellungen verändert werden kann.

Durch die Meditation aber können wir lernen, einen Schritt zurückzutreten und uns weiterer Einflussfaktoren wie der eigenen Stimmung, Erwartungen oder gar Vorurteile bewusst zu werden. Wir lenken also den Fokus weg vom fertigen Foto als Ergebnis hin auf den Moment, auf die Umwelt um uns herum und auf uns selbst als Fotograf.



ree

 

Ich denke, also bin ich?

Ein recht berühmtes Zitat vom Philosophen René Descartes ist „Ich denke, also bin ich.“

 

Wir sind fast den ganzen Tag damit beschäftigt, ToDos abzuarbeiten, Probleme zu lösen und wahnsinnig viele Eindrücke zu verarbeiten. Unser Verstand ist angehalten, nahezu unterunterbrochen zu denken. Das kann manchmal ganz schön ermüdend sein.

 

Meditation kann dabei helfen, sich von diesem Gedankenstrom zu distanzieren und innerlich zur Ruhe zu kommen. Ein reines Sein - ohne sich von jedem Gedanken mitreißen zu lassen.

Manchmal wird für dieses Phänomen eine Metapher vom Himmel verwendet. Unsere Gedanken entstehen am Himmel wie Wolken. Das können wir nicht immer beeinflussen. Doch wir können versuchen, die Gedanken wie die Wolken am Himmel vorbeiziehen zu lassen. Wir erkennen dabei einen Gedanken und lassen ihn gleich wieder los, ohne uns darin weiter zu verstricken.

Mit der Zeit gelingt es uns bei der Meditation, dass die Wolken weniger werden und der Himmel klarer wird. Wir lassen uns weniger von unseren Gedanken treiben und erleben Momente der inneren Ruhe und Stille.

 

Als gängige Technik wird empfohlen, sich dabei auf den Atem zu fokussieren.

Wie oft achtest du im Alltag auf deinen Atem?

Wusstest du, dass wir am Tag in der Regel etwa 20.000 Mal ein und ausatmen?

 

Mir selbst fällt es im Alltag nicht immer leicht, mich auf meinen Atem zu fokussieren. Meist liegt unser Fokus auf den Wünschen, Bedürfnissen, Problemen und Herausforderungen des Alltags. Auch beim Fotografieren können die Gedanken gelegentlich abschweifen oder einen ungewollten Einfluss auf unseren Prozess nehmen.

Daher kann der Fokus auf die Atmung beim Meditieren helfen, uns von all diesen Dingen ein paar Minuten zu lösen. Eine kleine Meditation bevor wir die Kamera in die Hand nehmen hilft uns, innerlich zur Ruhe zu kommen und sich für all die Dinge in uns und um uns herum zu öffnen. Anschließend können wir uns der fotografischen Praxis ganz hingeben und mit gesteigerter Sensibilität die feinen Details wahrnehmen.

 

Ich empfinde die ZEN-Mediation als eine Art Selbstbeobachtung. Es kommen Gedanken, Gefühle und Empfindungen in einem auf. Und sie verschwinden wieder. Meistens bewerte ich diese, zum Beispiel mit „angenehm“ oder „unangenehm“. Dann verstricke ich mich weiter und das Denken findet kein Ende.

Wenn ich aber ganz bewusst auf meinem Meditationskissen sitze und mich versuche, auf meine Atmung zu fokussieren, beruhigt sich mein Geist und ich nehme meinen Körper und meine Umwelt achtsamer war. Man könnte es vielleicht auch als einen temporär minimalistischen Geisteszustand betrachten.

Das klappt mal besser, mal fällt es sehr schwer. Das ist in Ordnung. Wichtig ist, sich nicht zu sehr darauf zu verkrampfen oder gar die Erwartungshaltung zu entwickeln „Es darf jetzt kein Gedanke entstehen“.

Güte und Geduld mit sich selbst sind da aus meiner Sicht viel Wert.

 

Meditation ist eine höchst subjektive Erfahrung. Jeder kann diesen Prozess anders erleben. Nicht für jeden passt jede Form gleich gut. Es kann dabei helfen, sich auszuprobieren und vor Allem am Anfang nicht zu hohe Erwartungen zu haben.

 

Sich beispielsweise in der ZEN-Meditation einfach „nur“ hinzusetzten und auf seine Atmung zu fokussieren, ist in unserem oft stressigen und zielorientierten Alltag eine echte Herausforderung.

 

ree

Praktische Tipps für deine Meditation

 

An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich kein ausgebildeter Meditationslehrer bin und auch selbst immer wieder neue Erfahrungen mache.

Dennoch gibt es ein paar Tipps, die dir vielleicht helfen oder dich inspirieren können.

 

Ziel

Oft verfolgen wir mit Meditation ein bestimmtes Ziel. Wir wollen gesünder leben, unseren Gedankenfluss stoppen oder gar die „Erleuchtung“ erlangen. Damit halten wir an einem erwünschten Zustand fest und machen es uns schwerer, unsere Gedanken und Gefühle weiterziehen zu lassen. Versuche dabei, möglichst offen und ohne Erwartungshaltung zu meditieren und schaue einfach, wie du deine Meditation erlebst. Du kannst dich dabei auf deinen Atem fokussieren und versuchen, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen.

 

Zeit

Meditation kann von wenigen Minuten über Stunden oder gar Tage praktiziert werden. Womöglich wirkt sich ein tagelanges Shessin anders aus, als eine kurze Meditation von ein paar Minuten vor dem Schlafen gehen. Aber es gibt hier keine strikte Vorgaben - viel mehr ist es die Regelmäßigkeit, welche es dir auf Dauer ermöglicht, deinen inneren Fokus zu stärken. Die Tageszeit ist dabei dir überlassen, oftmals bietet es sich morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Einschlafen an.

 

Ort

An einem ruhigen, ungestörten und zum Entspannen einladenden Ort fällt es dir wahrscheinlicher leichter zu meditieren als in einem Großraumbüro. Suche dir einen Ort, wo du dich wohl fühlst, wo du dir deine Zeit ganz für dich nehmen und dich runterfahren kannst. Das kann sowohl bei dir Zuhause, als auch im Garten oder im Wald sein.

 

Hilfsmittel

Es gibt unzählige Hilfsmittel, die uns bei unserer Meditation zur Auswahl stehen. Es gibt einige Apps zur angeleiteten Meditation. Ein bequemes Meditationskissen erleichtert dir eine aufrechte Haltung. Klangschalen können den Fokus verbessern und die Entspannung unterstützen. Mala-Ketten sind hingegen ein Hauptbestandteil der Mala-Meditation. Auch hier gilt wie so oft: Ausprobieren!

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

bottom of page