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Namibia - eine Reise durch die afrikanische Wildnis


Ich nehme dich in diesem Artikel mit auf meine Reise durch das wunderschöne Namibia im südwestlichen Afrika – voller wilder Tieren, einzigartiger Landschaften und fantastischer Sonnenuntergänge.

 

 



Durch den Sand der Savanne

Wer kennt nicht die farbigen Landschaften und wilden Tiere aus „der König der Löwen“? Eine Welt, so wild & bunt, wo jeder Zoo geradezu verblasst.

Afrika – ein Land, das zum Erleben und Staunen einlädt.


Meine Erkundungsreise startete in der Hauptstadt Windhuk. Wuchtiger Koffer, Sonnenhut und natürlich meine Kamera. Nach einer zweckmäßigen Einweisung für den Allrad Jeep begann die erste Etappe in die wunderschöne Kalahari-Savanne.

Meine Unterkunft lag inmitten der Kalahari, wo mir bereits die ersten Giraffen und Zebras entgegenkamen. Ich hielt an – und bestaunte völlig beeindruckt die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum, ganz ohne Zäune inmitten von Sand und Stein.

Bei Ankunft an meiner Unterkunft wurde ich sehr gastfreundlich vom Lodge-Team empfangen – generell war auf der kompletten Reise das Service-Personal sehr offen und aufmerksam für jegliche Fragen und Wünsche.  


Da in der Kalahari der Lodge nach keine für den Menschen gefährlichen Raubtiere leben, konnte ich auf eigene Faust die Umgebung erkunden. Zu meiner Überraschung wurden Mountainbikes bereitgestellt, sodass ich im weichen Licht der Morgensonne die afrikanische Savanne vorbei an Antilopen, Büffeln & Giraffen erkunden konnte.

Was für ein Gefühl, mit den dicken Reifen über den staubigen Boden der unberührten Wildnis zu  rauschen – eine Radtour, die man so schnell nicht vergisst.



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Die Vegetation war relativ monoton und beschränkte sich auf viele zahlreiche kleine Büsche und einige Bäume, welche jedoch in spannenden Formen gewachsen waren. Der Wind verwehte die unendlichen Berge an Sand durch die weite Landschaft.

Völlig unerwartet wurde ich eines Abends von einem Starkregen und rauen Sturmböen überrascht – Wetterbedingungen, für welche meine Sony A7R-V gewappnet ist und mir somit mitten im Unwetter die Möglichkeit bot, das düstere Wolkenspiel am Horizont einzufangen, während eine Giraffe in weiter Ferne nach Schutz suchte.

Meine erste Etappe gab mir direkt ein Gefühl des „Mitten-Drin“ – afrikanische Wildnis zum Staunen und sich selbst dabei vergessen.



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Milchstraße fotografieren am Rande des Canyon

Nach der wunderschönen Kalahari fuhr ich weiter in den Süden, fernab jeglicher Zivilisation durch die verwinkelten Pfade der Canyons und endlosen Sandpisten der namibischen Wüste.

Das nächste Camp lag am Rande eines spektakulären Canyon, welcher Formen und Farben offenbarte, als würde man sich auf einem völlig anderen Planeten befinden.



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Daran angrenzend offenbarte sich die Namib-Wüste, so weit das Auge reicht. Mit einem erfahrenen lokalen Guide bot sich mir die Möglichkeit, Namibias Big Daddy – die höchste Düne der Welt – zu erklimmen.

Bei den extremen Temperaturen und dem feinen Sand blieben dabei Pausen nicht aus, welche mir die Gelegenheit gaben, in aller Ruhe die unglaubliche Aussicht auf die Wüste mit all ihren tollen Sandformationen zu genießen. Das Rauschen des Windes, das Rieseln des ultrafeinen Wüstensands durch die Hände, die trockene heiße Luft & sonst nur einsame Stille - ein Moment voller Achtsamkeit, Mitten im Nichts. 


Es war fotografisch eine Herausforderung, einen spannenden Rahmen für ein Foto zu finden, um die einzigartigen Formationen der Dünen in den Fokus zu rücken und gleichzeitig die endlose lebensfeindliche Weite der Wüste einzufangen.



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Von der Spitze des Big Daddy lief ich großen Sprüngen die steile Sandfassaden direkt ins Tal, dem Sossusvlei. Der Abstieg kam mir absolut surreal vor – über 300 Meter ins „Tal des Todes“ auf meinen Sneakern zu gleiten, mit Nichts als meiner Kamera. Der Sossusvlei war wie eine Reise durch die Vergangenheit: über 800 Jahre alte Bäume verwurzelt und verrottet in einer rissigen Landschaft aus weißem Ton.



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Die atemberaubende Schönheit der Wüste zeigte sich aber weder auf dem Big Daddy oder im Sossusvlei, sondern erst nachdem die Sonne am Horizont verschwunden war. Der klare Himmel verwandelte sich in ein unendliches Meer aus Sternen – die Milchstraße erstreckte sich in voller Pracht über dem Canyon.

Obwohl der lange Tag im Wüstental noch in den Knochen steckte, zog es mich samt Stativ und meiner Kamera wieder in den Sand. Nicht weit vom Camp fand ich einen alten verdorrten Baum, welchen ich als Vordergrund für meine Fotografie der Milchstraße auswählte. Ein Kontrast, der kaum im Foto visuell einzufangen ist: ich fühlte das raue tote Holz des Baumes, unter dem unbegreiflich weitentfernten Universum mit allem, was sich darin befindet – inklusive unserer Erde.



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Durch die technischen Möglichkeiten der Kamera bot sich auf dem entwickelten Foto später ein noch umfassenderes Bild. Während das menschliche Auge schon hunderte Sterne erfassen kann, kamen auf dem Foto zigtausende Sterne zum Vorschein. Die Formationen der Milchstraße offenbarten sich in einer kosmischen Schönheit, wie ich sie bisher nur an diesem Ort erleben durfte.



Mit Allrad-Jeep im Sandwich Harbour

 

Raus aus den kochenden Temperaturen der Wüste rein ins frische Swakopmund an der Westküste Namibias.

Innerhalb einer Stunde fiel die Temperatur von über 50 auf unter 20 Grad Celsius. Direkt an Swakopmund liegt Sandwich Harbour, ein einzigartiger Ort, wo die staubtrockenen Sanddünen der Namib-Wüste direkt auf die weite Küste des atlantischen Ozeanes treffen.


Inmitten der Küstenabschnitte bildet sich eine grüne Vegetation aus Büschen und Gräsern, worin sich ganze Schwärme von rosaroten Flamingos tummeln. Mit speziellen Wüsten-Allrad-Jeeps und erfahrenen Fahrern bieten die lokalen Guides Touren durch die Sanddünen direkt am Meer an.

Es war der abenteuerlichste Tag der ganzen Reise mit aufheulendem Motor die steilen Dünen zu erklimmen, fast schon mit dem Gefühl, nach vorne oder hinten überzukippen. Dafür entpuppte sich der Stopp auf der höchsten Düne wieder einmal als einer der besonderen Momente, wo sich die einzigartigen Landschaften Namibias vor einem offenbaren.



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Das Zusammenspiel der goldgelben Sandberge, die smaragdgrünen Graslandschaften und dem tiefblauen Meer ergaben eine Landschaft, die fast wie gemalt wirkte. Die Salzluft rüttelte am Stativ mit der Kamera, die Sonne leuchtete zwischen den Dünen, die Hitze der Motoren der Jeeps war noch immer zu spüren.

Durch die regelmäßigen Fahrten für Touristen wirkte die Namib-Wüste im Gegensatz zum Sossusvlei nicht mehr so unberührt. Zahlreiche Reifenspuren der dicken Geländewagenreifen hatten sich im Sand verewigt. Ein Abbild, was sich besonders in schwarz-weiß offenbarte.



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Neben dem Sandwich Harbour bot Swakopmund allerlei kulturelle Möglichkeiten zu entdecken. Die Küste wartete mit rauem Wellengang und neugierigen Delfinen auf die nächste Tour. Alles in Allem erlebte ich hier eine erfrischende Abwechslung zur bisherigen Reise, wobei ich Namibia wieder einmal von einer ganz neuen Seite kennenlernen durfte.

 


Mitten im afrikanischen Dorfleben


Als eine der letzten Etappen ging es in das abgelegene Dorf Sesfontein weit im Norden Namibias.

Während die Camps vorher meist eigens für Touristen errichtete Siedlungen waren und mit entsprechender Infrastruktur sowie Aktivitäten auf diese ausgerichtet waren, malte Sesfontein ein ganz eigenes Bild Afrikas.

Das Dorf fühlte sich zum ersten Mal wirklich authentisch an, geschaffen für die Einwohner in der Region und nicht für den Tourismus. Das Leben dort war an die ländlichen und einsamen Gegebenheiten angepasst: Ziegen liefen frei über die Wege, Kinder tanzten zwischen den Bäumen zur Schule und die Wasserleitungen der entfernten Brunnen schlängelten sich am Wegrand entlang. Die Häuser und Hütten waren aus Lehm und Holz gebaut, Wassertanks heizten das Wasser in der Sonne.



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Ich hatte das Gefühl, dass hier nicht allzu viele Fremde ihren Weg hinfinden und wurde oft von den Einwohnern auf offener Straße angesprochen. Meist fragte man mich nach etwas Geld, manche waren über meine Herkunft neugierig.

Das kleine Team in der Unterkunft sorgte für uns wenige Gäste gut und erzählten uns aus ihrem Alltag im Dorf.

Nambia ist vor Allem für seine atemberaubenden Sonnenuntergänge bekannt. In der weiten Prärie rund um das Dorf verbreitete sich der Lichtzauber am Horizont und blitzte durch das hohe Gras.



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Eines Abends war im gesamten Dorf ein lauter Gesang zu hören: wie ich auf Nachfrage erfuhr, war dies die Art der Einheimischen, den Tod eines Mitglieds zu zelebrieren und Abschied zu nehmen. Es war eine heitere Atmosphäre, ganz anders als die Trauer die wir aus unserer Kultur beim Ableben eines geliebten Menschen kennen.


Zum Abschluss hatte ich die Gelegenheit, ein traditionelles Dorf der Himba besuchen zu können. Die Himba sind ein uraltes indigenes Volk Namibias und fernab der Zivilisation inmitten der rauen Natur beheimatet.

Zu meiner Überraschung waren den wenigen Himbas dort Touristen nicht fremd, da diese mir selbstgeschnitzte Tierfiguren verkaufen wollten. Nachdem ich mich auf den kleinen Handel eingelassen hatte, boten Sie mir an, ihr Dorf zu zeigen.

Ich durfte dabei auch fotografieren, um meine Eindrücke festzuhalten. Wieder einmal kam es mir vor wie eine kleine Zeitreise in der Vergangenheit. Ich durfte dabei sein, als aus Pflanzenblättern eine Paste gegen Moskitos in einem Mörser hergestellt und auf dem Feuer Haferbrei gekocht wurde.



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Die kleinen Lehmhütten waren mit einfachen Wolldecken und Holzschalen bestückt. In einem kleinen aus Stöcken eingezäunten Kreis hielten die Himbas einige Ziegen für Milch und Fleisch.

Als Andenken an die beeindruckende Reise durch das wunderschöne Namibia flog ich mit dem handgemachten Holztierchen und meinen vielen Fotos wieder zurück in die Heimat.

 

 

 

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